Das Holstentor
1464 begann Ratsbaumeister Hinrich Helmstede mit dem Bau des damals "äußeren" Holstentores (vollendet 1478 [und nicht 1477, wie fälschlicherweise am Holstentor in großen goldenen Lettern vermerkt ist]). Später folgten noch zwei weitere vorgelagerte Tore, die jedoch zusammen mit dem inneren, ersten Tor wieder abgetragen wurden. Übrig blieb allein das heute bekannte Holstentor, das Wahrzeichen Lübecks.
Im Jahre 1863 war es stark baufällig und stand zudem der fortschreitenden Industrialisierung Lübecks, in diesem Fall möglichen neuen Eisenbahnstrecken, im Wege. Glücklicherweise traf die Bürgerschaft mit nur einer Stimme Mehrheit die Entscheidung, das Holstentor nicht abzureißen, wie es viele Lübecker seinerzeit per Bürgerbegehren gefordert hatten, sondern es zu restaurieren und für die Nachwelt zu erhalten. Weitere Instandsetzungen erfolgten bis 1871, 1933/34 und zuletzt 2005/2006.
So steht das Holstentor auch heute noch auf seinem morastigen Untergrund, leicht zur Seite geneigt und verweist nicht nur als Stadtgeschichtliches Museum zum Thema "Die Macht des Handels", als das es heute jährlich viele tausend Besucherinnen und Besucher anzieht, auf Lübecks Vergangenheit als "Königin der Hanse". Dieser Verbund meist freier Städte und ihrer Kaufleute, der mehrere Jahrhunderte Leben, Handel und Politik im Ostseraum und weit darüber hinaus dominierte, begründete Lübecks außergewöhnlichen Reichtum im Mittelalter, der Wehr- und Toranlagen wie das Holstentor (= Tor nach Holstein) überhaupt erst erforderlich machte, der aber auch die monumentalen Sakralbauten ("7 Türme") ermöglichte.
Für weiterführende Informationen empfehlen wir Ihnen die entsprechende Seite der Hansestadt Lübeck - oder natürlich einen Besuch in der Stadt selbst! Bis es soweit kommt, können Sie hier einige Fotos des Holstentores anschauen.